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Yes, we are open

09. Januar 2017, Maxfive

...und das schon seit 100 Jahren!

Thema:

Handel
POS Konzept
Supermarkt
Wandel

Supermärkte gehören zu unserem Alltag dazu, wie der morgendliche Newsfeed, Fingerfood bei Stehpartys oder Champagner zu Silvester. Mit ihrem großen Angebot und diversen Aktionen befriedigen sie jedes Kundenherz und locken täglich mit Lebensmitteln. Doch die allzeit präsente Auswahl an Leckereien ist nicht selbstverständlich, wenn man etwas weiter in die Geschichte zurückblickt.

Als Saunders das Shopping entdeckte

Der erste Supermarkt im heutigen Sinne, wurde von US-Selfmademan Clarence Saunders vor rund 100 Jahren am 06. September 1916 im US-Bundesstaat Tennessee eröffnet. Hier wurde erstmals die Selbstbedienung und ein Komplettangebot an Lebensmitteln eingeführt. Außerdem führte Saunders den modernen Supermarktstandard ein: Einkaufskörbe am Eingang, einen Parcours, der Kunden an jedem einzelnen Produkt vorbeiführt, die Platzierung der einträglichsten Produkte in Augenhöhe, die Vorräte gleich über dem jeweiligen Platz im Regal und enge Ausgangsbereiche, damit niemand ohne Einkauf entwischen konnte. Mit dem Nonsense-Namen „Piggly Wiggly Store“ ist nach dem Motto „Hauptsache im Kopf der Leute bleiben, egal womit.“ auch der Startschuss für modernes Produktmarketing gefallen.

Gekommen, um zu bleiben

Die Entwicklung erfolgte rasant, denn schon bald schossen Supermärkte wie Pilze aus dem Boden. Pionier auf europäischem Boden war 1948 die Migros-Genossenschaft in Zürich, gefolgt vom Selbstbedienungsladen KONSUM in Österreich und von der preiswerten Lebensmittelkette BILLA (für „Billiger Laden“), der 1961 von Karl Wlaschek gegründet wurde. Heute sind Supermärkte nicht mehr nur Einkaufsstätten, vielmehr sind sie Trend-Inkubatoren, Zukunftsweiser und Genusstempel für Consumer-Experience und Vielfalt geworden.

Handel im Wandel

Sowohl die Zahl der Verkaufsstellen, als auch die Anzahl der angebotenen Artikel in Supermärkten ist seit 1960 angestiegen. In Österreich und Deutschland haben sich in einem Zeitraum von zehn Jahren die Artikel um bis zu 130% und die Produktvarianten um knapp 420% erhöht, während sich die Produktlebenszyklen um ca 80 % verkürzt haben. Dies geht einher mit dem veränderten Kaufverhalten der Konsumenten: Einkaufen ist mittlerweile eine Freizeitbeschäftigung geworden. Als gängige Verkaufsförderungsmaßnahmen im Supermarkt, lassen sich unter anderem Deckenhänger, Regalstopper, Instore-TV, Supermarkt Radio, Werbung in Einkaufskörben, Produktproben oder auch Gutscheincodes und Coupons nennen.

Käselaibe posieren in Reih und Glied auf hölzernen Balken während baumelnde Schinken und Salamis ein Bild wie aus dem Italienurlaub zeichnen

Wahre „Events“ – im Sinne eines besonderen Ereignisses – dienen als Plattform, um das Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen erlebnisorientiert zu präsentieren. Trendforscherin Dr. Miriam Hauser betitelt die zukünftigen Wertvorstellungen der Kunden mit Bequemlichkeit, Vertrautheit und Ursprungsnähe. So locken die Supermärkte der Gegenwart nun mit ländlicher Ursprungs-Optik, farbenfrohem Gemüse in geflochtenen Körben versehen mit kleinen Täfelchen. Aus Obst wird eine Insel aus gestapelten mit Stroh ausgekleideten Holzkisten und geviertelte Käselaibe posieren in Reih und Glied auf hölzernen Balken während baumelnde Schinken und Salamis ein Bild wie aus dem Italienurlaub zeichnen.
Der Schweizer Warenhaus-Konzern Manor setzt auf ein komplett neues Warenhaus mit integriertem Supermarkt „der neuesten Generation“, welches Imbiss-ähnliche Stationen integriert hat, bei welcher der Konsument seine Lebensmittel direkt als Takeaway Essen zubereitet bekommt. Digital angereicherte Produktpräsentationen präsentiert das New Yorker Unternehmen Perch mit einer interaktiven Display-Technologie. Noch während der Käufer ein Lebensmittel in die Hand nimmt, kommt es auf dem Smartphone des Kunden zur Kundeninteraktion, auf dem ihm Bilder, Videos und Wissenswertes zum Produkt und dessen Marke gezeigt wird.

Aber nicht nur internationale Lebensmittelhändler warten mit zukunftsweisenden Konzepten auf. Künftige Filial-Konzepte müssen sich vom etablierten Verständnis lösen und sich dort zeigen, wo der Kunde im Alltag ist, wo er entspannt, wo er sich zu Hause fühlt.
Erst kürzlich hat BILLA, Österreichs Supermarkt Nummer eins, ein komplett neues POS Konzept vorgestellt, das genau diesen Ansatz in den Fokus rückt. Dabei stehen Inspiration, Information, Kulinarik und ein ausgesprochen hoher Servicegedanke im Vordergrund. Ein zentraler Aspekt des POS-Konzepts ist daher die Kommunikation durch Bilder, Produktinformationen sowie die Art der Warenpräsentation.

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