Immer der Nase nach?
Liebe geht durch den Magen. Und Emotion geht durch die Nase. Gepaart mit Erfahrungen, Gefühlen, Assoziationen. Die beiden Nobelpreisträger für Medizin und Physiologie L. Buck und R. Axel haben erforscht, dass der olfaktorische Sinn der stärkste Auslöser von Emotionen ist und man sich hundertfach stärker an bestimmte Duftnoten erinnert als an andere Sinneseindrücke. Man erschnuppert also einen Duft und fühlt sich augenblicklich in genau diesen einen Moment zurückversetzt. Damals das Parfum der ersten große Liebe. Oder das endlose Lavendelfeld des letzten Frankreich-Urlaubs. Oder aber der Duft von Omas Apfelstrudel, der den Magen heute noch wohlig knurren lässt. Ein Phänomen, das in der Wissenschaft als Proustian Effect betitelt wird. So oder so: Düfte bewirken etwas. Düfte lösen Emotionen und Assoziationen aus. Und gezielt eingesetzt, können sich Retail und Co. die Macht des Unsichtbaren zunutze machen.