Früher haben wir Freunde misstrauisch beäugt, wenn sie ihre Konsole eingeschaltet haben, um wieder mal in eine unwirkliche Welt abzutauchen. Nerds. Heute sind virtuelle und erweiterte Realitäten die Zukunft des Handels. Und wir dank Smartphones sowieso alle immer am Rande der Wirklichkeit. Denn 87 Prozent von uns benutzen das Handy, bevor wir einkaufen gehen, um Produkte zu suchen oder uns darüber zu informieren. 79 Prozent benutzen es sogar während des Einkaufs und immerhin noch ein Drittel teilt im Nachhinein online mit, was sie gerade davor in Geschäften erlebt haben. Da ergibt es eigentlich nur Sinn, dass der Handel sein Angebot noch stärker mit Smartphones, Tablets, aber auch mit Virtual-Reality-Brillen verknüpft und so neue Einkaufserlebnisse kreiert.
Das Besondere an den künftigen Entwicklungen, die zum Teil bereits sichtbar sind, ist eben genau dieser Einsatz von Virtual Reality (VR) beziehungsweise seiner kleinen Schwester, der Augmented Reality (AR). Während bei der VR ganze Geschäftslokale simuliert werden, vermischt sich bei der AR die reale mit der unrealen Welt. 2016 gab es dafür ein Paradebeispiel: Pokémon Go. Der Trend zeigt auch die Bereitschaft der Kunden, solche neuen Angebote anzunehmen – und Studien belegen das. Fast die Hälfte aller mehr als 1.000 Befragten zwischen 19 und 49 Jahren gab bei einer Umfrage an, an VR „sehr interessiert“ zu sein. Und Goldman Sachs sagt hohe Gewinne für die gesamte Industrie voraus. Bereits in weniger als zehn Jahren, im Jahr 2025, soll es ein 80-Milliarden-Dollar-Markt sein. Das wäre mit dem heutigen Markt für Desktop-PCs vergleichbar.
Ohne VR-App sehen die Leute einen leeren Parkplatz. Ist die App aktiviert, kann man einen ganzen Supermarkt virtuell erkunden.